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die Schritte

eine Feriengeschichte für annika ^^
(eigentlich totales durcheinander und so x-D )


Die Schritte


Ich ließ meinen Blick über den Pausenhof streifen. Meine Freundin Lilo redete von recht auf mich ein, Ashley von links.Li riet mir ihn- damit war meinem Schwarm Mike gemeint- zu fragen, ob er mit mir ins Kino wolle. Ash- die schüchternere von uns drei- war dagegen. Und ich in der Mitte- war völlig unentschlossen. Einerseits wollte ich ihn ja schon fragen, anderseits hatte ich auch Angst davor einen Korb zubekommen.       
Plötzlich viel mein Blick auf einen Junge, den ich nie zuvor gesehen hatte. Er hatte längere Haare, die ihm in die Augen fielen. Ihr Ton war fast schwarz. Lilo war mir gerade am vorschwärmen, was passieren könnte, als ich sie unterbrach.
„wer ist das?“, ich nickte zu dem Jungen, der neben einem Mädchen seines Alters saß. Sie redete ununterbrochen auf ihn ein und er hörte ihr mit gesenktem Kopf zu. Li ärgerte sich erst, dass ich sie unterbrochen hatte, wante sich jedoch dem Jungen zu und dachte nach.
„ich hab ihn noch nie gesehen. Keinen Schimmer.“ Auch Ash hatte ihn noch nie gesehen „vielleicht ist er neu an der Schule?“
„vielleicht, aber zurück zu Mike und dir…“ das war typisch Li. Wenn sie einmal ein Thema hatte bekam man sie nicht mehr davon los. Ich hörte ihr und Ashleys Diskussion nur mit halbem Ohr zu. Ich betrachtete den jungen. Er saß einige Bänke von uns und unter uns entfernt.
Er hob den Kopf. Das Mädchen schien ihn zu nerven. Sie hatten scheinbar das gleiche Alter. Vielleicht 16 oder 17 Jahre. Da war ich mit meinen 15 ½  jung, dachte ich mit einem Grinsen. Als Li und Ash zu dem Thema angelangt waren, wie ich Mike ansprechen solle, sah mich der Junge an. Mir stockte der Atem. Selbst aus dieser Entfernung konnte ich das leuchtende Grün seiner Augen erkennen. Sein Gesicht schien schön, auch wenn sein Ausdruck mir Ernst vorkam.
Das Mädchen machte eine Pause in ihrem Redeschwall und sprach dann weiter. Ich konnte es nicht richtig erkennen, doch sein Gesichtsausdruck schien einem ernsteren, harten und wüteten Ausdruck zu bekommen. Zugleich wirkte er aber auch unendlich traurig. Er sah sich kurz um, dann viel sein Blick auf mich.
Ich wollte schon verlegen meine Augen senken, als mir etwas auf viel. Dieser Junge…ich konnte es mir nicht erklären. Etwas stimmte nicht. Klar. Er sah ganz normal aus (außer, dass er eben unheimlich gut aussah), aber da war noch etwas. Lag es an dem Ausdruck seiner Augen? Er schien mich zu mustern. In seinen Augen war nicht der gleiche Ausdruck, wie bei den Älteren, die ein jüngeres Mädchen prüfend mustern. Gewiss, in seinen Augen lag etwas neugieriges, aber er kam mir auch traurig und ernst vor.
Auf einen Schlag geschahen einige Dinge gleichzeitig. Das Mädchen sah auf und der Junge senkte schnell den Blick. Doch das Mädchen sah mir direkt in die Augen. Sie waren Eisblau und kalt. Sie leuchteten, genauso, wie ihre blonden Haare. Sie war hübsch.
„Mia? Mike, rechts!“, hörte ich die Stimme von Li. Mein Kopf wirbelte in die gesagte Richtung und da kam er. Mike. Der Schwarm aller Mädels und ich gehöre zu diesen Deppen. Er setzte sich zu seinen Kumpels, die ein paar Bänke von uns entfernt saßen und diskutierten über Fußball. Ich betrachtete ihn heimlich. Seine dunkelblonden Haare hatte er scheinbar mit viel Mühe und Haarspray verwuschelt. Braune warme Augen und wie fast jeder auf der Schule in Markenklamotten. Er schien mir irgendwie wie das genaue Gegenteil des Jungens von vorhin. Vom Alter her taten sie sich gleich. Obwohl, Mike wurde erst in drei Monaten 16. in diesem Moment rannte eine fünf Klässlerin mit wehenden Haaren an uns vorbei. In der Nähe der Jungen sah sie sich gehetzt um, rannte jedoch blöderweise weiter und schlug der Länge nach hin. Autsch, das war schmerzhaft gewesen. Und schon fing die Kleine an zu weinen. Die Jungs starrten das weinende Kind vor ihren Füßen nur fragend an. Mit einer schnellen Bewegung stand ich auf. Ein großer Junge, der vielleicht 15, 16 war rannte an mir vorbei auf das Mädchen zu, das ihm mit schmerzverzerrten und angstvollem Gesicht entgegen starrte. Den linken Arm hatte sie an ihre Seite gepresst. Als der Junge an mir vorbei war, hörte ich ihn zischen:
„du kleines Miststück hast gedacht, du könntest vor mir weg rennen?“ ich rannte hinter ihm her, doch er war viel schneller als ich, hatte das Mädchen erreicht und schlug ihr mit der Faust in das verweinte Gesicht, sodass die Kleine umfiel. Empörung machte sich in mir breit. Und eine ganze Menge Wut. Ich riss den Jungen an der Schulter herum. Er war wirklich ein ganzes Stück größer als ich. Mindestens 1 ½  Köpfe. Doch davon ließ ich mich nicht unterkriegen. „spinnst du?!“, schnauzte ich ihn an. „was gibt dir das Recht, die Kleine hier einfach so zu schlagen? Ist bei dir irgendwas kaputt?“. Er schien zuerst irritiert, dass ich ihn anschrie, dann baute er sich zu seiner vollen Größe auf- schluck, er war doch ziemlich groß- und meinte seinerseits:
„das geht dich einen Scheißdreck an!“
Die Wut in mir fing an zu brodeln.
„so, meinst du? Ich finde es geht mich schon was an! Die Kleine ist ja grad mal halb so groß wie du!“
 „sie ist selber Schuld! Ihre Schwester wollt nicht mit mir gehen, und heut hat sie die Tür von ihrer Klasse aufgerissen, als ich vorbeilief! Sie hat es verdient!“.
Ich konnte es nicht fassen und musste zu gleich ein Lachen unterdrücken
„also ich hätte dir auch einen Korb gegeben.“ Das war ein Fehler gewesen.
„halt’s Maul!“, rief der Junge wütend und spukte mir ins Gesicht. Jetzt reicht es mir. Ich gab dem Jungen eine schallende Ohrfeige und wischte mir das Gesicht sauber.
„Evi!“, der Junge mit den schwarzen Haaren kam angerannt und kniete sich neben das weinende Mädchen. „ist alles in Ordnung mit dir?“
„ich konnte nichts dafür!“, weinte die Kleine: „Dina hat doch einen Freund und er ist einfach so gegen die Tür gerannt, ich wusste nicht…“. Er strich ihr über das blonde Haar.
„psst. Du kannst nichts dafür. Alles okay.“ Er richtete sich auf. Er war auch groß. Vielleicht nicht ganz so groß. „entschuldige dich bitte bei den zwei und geh dann!“, sagte er ganz ruhig.
Der große Junge zeigte ihm einen Vogel. Der schwarz Haarige blieb immer noch ruhig, doch seine Augen blitzten.
„Es gehört sich nicht eine Dame Miststück zu nennen und sie dann auch noch ins Gesicht zu schlagen. Und eine Lady anzuspucken ist auch nicht normal. Also. Endschuldige dich.“ Der Junge ließ ein ’Tschuldigung hören und ging mit schnellen Schritten davon. Der schwarzhaarige Junge half dem Mädchen auf und sie sprang davon.
Er machte eine schnelle Kopfbewegung, damit ihm die Haare nicht mehr in die Augen fielen, sah mich an und reichte mir die Hand. „ich heiße Jack. Cool, wie du reagiert hast. Die Ohrfeige vergisst er nicht so schnell.“ Ich schlug ein.
„Mia. Das will ich auch schwer hoffen. Du hast die Kleine gekannt?“. Seine Augen waren Tiefgrün. Er nickte
„sie ist meine Nachbarin.“
Plötzlich stand das Mädchen von vorhin neben ihm.
„Jack! Ich war noch nicht fertig mit dir!“, sie steckte mir dann die Hand entgegen. Sie war mir eindeutig zu eingebildet und überheblich. „Violetta.“ Ich schlug kurz ein
„Mia“. Dann zog sie den Jungen hinter sich her, der ihr einen wütenden Blick zuwarf.
„Mia! Mia!“, das war Ash. „ist alles in Ordnung?“
„wow. Das war ja mal ein Gentleman“, nun war Li auch angekommen. Sie warf einen giftigen Blick auf Mike und die anderen Jungs, als sie sagte: „im Gegensatz zu gewissen anderen“. „hey! Das ist jetzt aber nicht fair!“ Mike war aufgestanden „er war ja viel größer als wir!“. Er war ungefähr einen Kopf größer als ich. Vielleicht ein Stück kleiner.
„ach?“, ich blieb ruhig, doch meine Stimme war kühl. „ich war ja auch soviel größer als er.“ „das war ja wohl was anderes!“.
Ich hob die Augenbraue. Der Blick wirkte immer.
„das war jetzt aber ne’ schwache Ausrede für eure Feigheit gewesen.“ Der hatte gesessen. Er schaute mich nur wütend und irgendwie erstaunt an. Ich drehte mich um und ging. Ash und Li folgten mir.
„jetzt hast du’s dir mit Mike aber echt versaut“, Ash klang traurig. Ich zuckte mit den Schultern.
„ist mir egal“. Ich war erstaunt. Es war mir wirklich egal.     
Zu Hause ließ ich mir erst einmal alles noch einmal durch den Kopf gehen. In einer Woche war Ball und ich hatte Mike immer noch nicht gefragt. Konnte ich ihn denn nach dem heute überhaupt noch fragen? Ich hatte ihn, glaube ich, ziemlich beleidigt. Aber Recht hatte ich.    
Ich aß wenig und ging früh schlafen. Meine Mom machte sich natürlich wieder sofort Sorgen, aber ich sagte ihr nur, dass Schule anstrengend gewesen war. Es dauerte eine Weile, bis ich schlafen konnte, doch dann fiel ich in einen unruhigen Schlaf.

„Mia? Mia! Schnell. Ich muss dir was sagen!“. Ich hörte die Stimme, doch sah ich niemanden. Ich war mir jedoch ganz sicher, dass es ein Traum war. Alles um mich herum lag im Dunkeln.   „was ist denn?“
„schnell! Komm mit, bevor du aufwachst!“
„aber wo bist du?“
„hier. hier. Komm schnell!“ ich folgte der Stimme. Ich vertraute ihr, auch wenn ich die Stimme niemanden zuordnen konnte. 1, 2, 3 Schritte. Immer der netten, drängenden Stimme hinterher.
7, 8, 9 immer weiter ging ich, ohne was zu sehen. 14, 15, 16 und dann…noch einen Schritt und ich fiel. Fiel in die Tiefe. In die Schwärze. Ich schrie, doch niemand half mir. Ich fiel immer weiter. Die Stimme hatte mich verlassen.

Dann wachte ich schreiend auf. Ich starrte an die Decke. Ich sah auf die Uhr. Drei Uhr morgens. Ich konnte nicht mehr schlafen. 

„oh Gott! Wie siehst du denn aus?“, Ash empfang mich mit sorgenvollem Gesicht. Li sah mich abschätzend an.
„bist du krank? Meine kleine Schwester sieht dann auch immer so aus.“ Müde schüttelte ich den Kopf.
„nein. Hab nur schlecht geschlafen.“
Wir setzten uns, da der Unterricht anfing. Ich hatte Mühe mich wach zu halten. In den Pausen gingen wir drei wieder nach draußen. Ich hielt ausnahmsweise einmal die Augen offen. Wonach wusste ich selber nicht. Ich wusste gerade eh nichts. Meine einzigen Gedanken waren eigentlich nur noch eins: wach bleiben!
Ich überstand den Tag gerade noch so und schleppte mich müde ins Bett. Doch schlafen konnte ich wieder erst spät. 

Es war wieder dunkel. Und da. Die Stimme. „komm mit! Schnell!“ ich folge ihr wieder. Ich vertraue ihr einfach. 8, 9, 10 „schnell, bevor du aufwachst!“ 15, 16 und…ich fiel. Ich versuchte mich festzuhalten. Doch es war, als sprang man von einem hohen Ast. Wieder fiel ich ganz alleine und wachte schreiend auf. Um drei Uhr. 

„Mann, Mia! Wie wär’s mal mit schlafen?“ ich warf Li einfach nur einen bösen Blick zu. Für mehr war ich zu müde.
Einmal wäre ich im Unterricht fast eingeschlafen, doch gerade da rief mich der Lehrer auf. Ich schleppte mich in der Pause nach draußen und musste ein gähnen unterdrücken.  
Wir saßen auf unserer Lieblingsbank, da tippte mir jemand ans Bein. Ich blickte müde auf. Das kleine Mädchen von letztens stand vor mir.
„hallo. Geht’s dir gut?“
„na ja“, sie hob ihren linken Arm. Erst jetzt sah ich, dass er in einem Gips steckte. „außer dem ja. Danke, dass du mir da geholfen hast.“ Ich brachte nur ein nicken zustande. Sie winkte noch einmal und ging dann davon. Mir fiel der Kopf auf die Seite. Auf Ashs Schulter. Schlafen, dachte ich, doch da sagte Li:
„hey Mia. Guck mal, wer da ist, wenn du  die Augen aufkriegst.“ Ich hob den Kopf und musste erst einmal Blinzeln und  mich orientieren. Da stand Jack, der mich auf eine seltsame Art ansah. Neben ihm stand Evi. Jetzt lächelte der Junge und winkte mir zu. Müde winkte ich zurück. Neben mir hörte ich noch Lilo sagen:
„komisch“, dann war ich wieder in meinen Wach-Schlaf gefallen. 

Ich war mir gar nicht sicher, ob ich schlafen wollte, doch die Müdigkeit siegte.
schnell, bevor du aufwachst! Folg mir.“ Jetzt hörte ich die Stimme deutlicher.
Sie gehörte einem Jungen. 8, 9, 10.
Doch welchem? „ich muss dir was sagen, komm!“  15, 16 und wieder fiel ich.
17 Schritte.
Drei Uhr  und ich war schreiend in meinem Bett aufgewacht. 

„Mia! Jetzt reichts aber!“
„find ich auch. Was ist los mit dir? Dass kann doch nicht sein, dass du so schlecht schläfst.“ Ich beachtete die zwei gar nicht.
In Englisch schlief ich kurz ein, kam aber gerade noch so am Nachsitzen dran vorbei, weil ich eine Papierkugel von Li zum Glück an den Kopf bekam, die mich weckte.
Endlich klingelte es und ich schleppte mich nach draußen. Schlafen, dachte ich. Da schreckte mich Li hoch
„Mia! wach werden! Dir bleiben noch vier Tage! Willst  du in so einem Zustand Mike wegen dem Ball fragen? Du schläfst ja im stehen ein!“ ich hatte nicht alles ganz verstanden, doch der Sinn war mir klar. Leise nuschelnd antwortete ich:
„dann kanner mich wenigstens auffangen. Wasn mit euch?“ Ash wurde rot.
„ich geh mit Lee“, meinte Lilo „ich hab ihn heut morgen gefragt. Und du Ash?“
„ich werde wahrscheinlich mit Rick gehen.“
„Rick?! Rick aus der 11?“ während Li nach allen Details fragte, wie er Ash, warum und wo gefragt hatte, brachte ich nur ein schwaches Lächeln zustande, dann sank mir der Kopf auf die Brust und ich schlief ein.
„oh mein Gott, Mia! Ist alles in Ordnung?“ benommen rappelte ich mich auf.
Li und Ash schauten mich besorgt an. Dann musste Li lachen „hey, du kannst von Glück reden, dass wir auf der Bank saßen. Wärst du im stehen eingeschlafen…au“. Ash warf ihr einen bösen Blick zu.
„komm“, sie packte mich am Arm. „Wir melden dich jetzt für krank. Blass genug bist du. Zu Hause schläfst du gefälligst!“
Sie schleppten mich mit und wir bemerkten nicht, dass wir beobachtet wurden
Ich ließ mich in die Kissen sinken. Ich hab meiner Mum nur  erzählt, dass es mir nicht gut sei und dass ich schlafen müsste. Wenn ich jetzt schlafe, überlegte ich, kommt dann auch wieder der Abgrund? Ich wusste ganz genau. Der 17 Schritt. Nächstens würde ich stehen bleiben!

Dann schlief ich ein. Und träumte etwas sehr seltsames.
Rechts von mir stand Mike, links Jack. Wir schienen in grauen Nebel eingehüllt, konnten uns aber klar erkennen.
„ich zuerst!“, sagte Mike und nahm mich an die Hand. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Dann änderte sich unsere Umgebung. Jack verschwand und ich stand in einem Kinderzimmer. Auf dem Boden saß ein kleiner Junge und spielte mit Legosteinen. „das bin ich“, erklärte Mike. Die Tür öffnete sich und eine Frau trat ein. Sie war hübsch. Sie setzte sich zu dem jungen Mike und spielte mit. „das ist meine Mom“. Dann änderte es sich um uns herum und ich stand in der Grundschule: „das bin ich  auf der Einschulung“, ich betrachtete den kleinen Mike. Er war sichtlich stolz auf sich. So  ging es weiter. Ich sah Mikes erste Schlägerei, als er betrunken war, Partys, Mädels…bis jetzt. Ein ganz normales Leben, mit vielen Mädchen. Nichts Besonderes, außer dass er bei allem viel Glück hatte. Dann wurde es wieder Grau. Und da stand wieder Jack.
„jetzt bin ich dran!“. Er berührte leicht meine Schulter und bedeutete mir zu folgen. Ein Schauer durchlief mich bei der Berührung. Wir gingen einige Schritte, dann verblasste Mike hinter uns und es entstand um uns eine grüne, voll mit Blumen stehende Wiese. Unter einem Laubbaum saß eine Frau an einem blauen, spiegelnden Teich und sang ein Lied. Ein Lied wie ich es noch nie gehört hatte. Voll Schönheit und Zärtlichkeit. Es hörte sich an wie ein Wiegenlied. Die Haare der Frau hingen ihr in das schöne Gesicht. Sie waren hüftlang und blond. Die Augen der Frau strahlten Grün.
„dass ist meine Mutter, Mia“, flüsterte Jack neben mir. „und da…“ ein kleiner Junge kam angerannt, warf sich der Frau in die Arme und sang mit seiner hellen Stimme das Lied weiter. „bist du“. Jack nickte. Ich hatte ihn sofort erkannt. Die Haare waren zwar heller, doch die Augen waren unverwechselbar.
Mir viel auf, dass die Haare der Frau über die Schulter gefallen waren und spitze Ohren zum Vorschein gekommen waren. Die Frau lachte- es war ein helles, sympathisches Lachen- und lies mit einer schnellen unauffälligen Bewegung die Haare zurück gleiten.
Das Bild verschwamm und ein Neues entstand. Der kleine Jack stand alleine in Wald. Es wurde schon dunkel und er sah sich verzweifelt um.
„hast du dich verlaufen?“, fragte ich Jack. Er nickte und deutete nach vorne. Ich blickte gerade aus und sah, wie ein kleiner Braunbär zwischen den Bäumen hervortrat. Ich war mir ganz sicher, ich wäre in Ohnmacht gefallen, oder zumindest schreiend weg gerannt, doch der kleine Jack blieb einfach stehen. Der Bär kam auf ihn zu und der ca. sieben-jährige Jack hob die Hand und streichelte den Bären. Dann wand der Bär sich um und Jack folgte ihm. Das Bild verschwamm. „d…der Bär hat dich nach Hause geführt?!“ mir viel schwer das zu glauben.
„ja. Komisch nicht? Ich hab ihn aus Spaß Balu genannt.“
„ah...“ er hatte es vollkommen ernst gesagt, doch als er mein Gesicht sah grinste er und sah wieder geradeaus. Ich war mir nicht sicher, ob er es ernst gemeint hatte, oder ob er mir gerade ziemlichen Blödsinn erzählt hatte. Dann änderte sich das Bild.
Man sah eine Gerichtsverhandlung.
Jacks Miene verdüsterte sich.
„jetzt kommt eine meiner schrecklichsten Erinnerungen“. Ich schluckte.
„Führt die Angeklagte herein“, wies der Richter an. Die Tür ging auf und die Frau von vorhin wurde hinein geführt. Sie sah mitgenommen aus und hatte dunkle Ränder unter den Augen. Als sie an der ersten Reihe vorbei kam, sprang ein Junge auf. Es war Jack, mit knappen zehn Jahren.
„Mama! Mama!“  er reif panisch nach ihr. Sie sah ihn an. Lächelte und machte eine kreisende, fließende Bewegung mit ihrer Hand. Der Junge beruhigte sich sofort, setzte sich hin und schwieg. Ich sah Jack fragend an. Er registrierte meinen Blick und erklärte:
„diese Bewegung“, er machte sie kurz „ist sozusagen ein Insider von mir und meiner Mutter gewesen. Sie hatte es schon immer getan, wenn ich mich beruhigen sollte.“ Ich sah wieder nach vorne. Mittlerweile saß die Frau. Jacks Mum. Ein Mann im schwarzen Anzug stand auf. „Monika Falk wird vorgeworfen drei Menschen ermordet zu haben. Den ersten, Herr Lutz, ertränkte sie in einem Teich. Frau Schiller verbrannte durch Frau Falck und Frau Weiß wurde mit einem Messer getötet.“. Der Richter sah Jacks Mutter an. „streiten sie diese drei Fälle ab?“ die schöne Frau schüttelte den Kopf.
„nein.“. Mir lief es kalt den Rücken runter. Die Frau machte abermals die Handbewegung, als der kleine Jack protestieren wollte.
„Herr Richter,“ der man im Anzug. „ da ist noch etwas. Wir haben sie beobachtet. Sie spricht manchmal eine komplizierte- und uns unbekannte Sprache, hat zu gewissen Zeiten Gebräuche durchgeführt und…sie hat andersartige Ohren.“ Der Richter hob die Augenbraue.
„Frau Falk. Streichen sie sich bitte einmal ihre Haare zurück.“.- Jacks Mutter hob langsam die Hand. Sie schaute ihrem Sohn unverwandt in die Augen, wie sie es die ganze Zeit über getan hatte, und klemmte ihre Haare hinter das rechte Ohr. Unruhe entstand im Raum, als die Leute die ungewöhnliche Form des Ohres sahen. Der Richter haute einige Male mit dem Hammer auf den Tisch um für Ruhe zu sorgen.
„ruhe! Was für Gebräuche sollen das sein?“ wieder ergriff der Mann im Anzug das Wort:
„bei Vollmond stimmte sie seltsame Lieder an und ließ auf einer Wiese Blüten im Wind fliegen.“ Der Richter wante sich wieder an die Frau die immer noch ihren Sohn anschaute. Sie nickte. „damit wäre die Sache geklärt. Die Angeklagte hat alle Taten zugegeben. Ich verurteile Frau Monika Falk  20 Jahren Gefängnisstrafe. Jemand eine Einwand? Nein? Gut. Führ sie ab!“ Jacks Mutter wurde in die Mitte zwei Polizisten genommen und abgeführt. Als sie an den ersten Reihen vorbei waren sprang der zehn-jährige auf.
„nein!“, rief er „Mama!“  sie machte die kreisende Bewegung, doch der Junge achtete nicht darauf. Er rannte zu ihr und rief: „Nein! Warum sagen die das? Das ist nicht wahr, du…“ seine Mutter schloss ihn in die Arme, kniete sich hin, strich ihm über die Haare und die Augen. Ihm standen die Tränen in den Augen. „warum? Ist es nur deswegen?“, er strich ihr die Haare zurück und fuhr über die Spitzzulaufenden Ohren. Sie schüttelte sanft den Kopf und ließ dabei die Haare in der fließenden und beiläufigen Bewegung über die Ohren fallen
„du musst jetzt stark sein. Mama wird jetzt eine Weile weggehen. Versprich mir, dass du da sein wirst, wenn ich nach Hause kann.“ Der Junge nickte. Seine Mutter küsste ihn auf die Stirn und stand auf. „vergiss niemals wer du bist, Jack. Auch wenn es noch so schwer fällt. Machs gut. Ich liebe dich“. Tränen liefen ihr über die Wangen. Sie schritt nach draußen. Der kleine Jack blieb verloren zwischen den Erwachsenen zurück. Träne über Träne weinte er „Mama! Geh nicht weg! Lass mich nicht alleine!“. Doch seine Mutter ging weiter. Sie ging an uns vorbei. Noch immer liefen ihre stummen Tränen über das Gesicht. Dann sah sie auf. Und schien mich direkt anzusehen. Mir stockte der Atem. Doch da war sie schon vorbei. Es wurde Grau.
„was-?“, fing ich an, doch Jack unterbrach mich.
„psst“, machte er. „später. Sie wurde an einem Freitagabend verhaftet, weil sie anders war, “ meinte er ironisch grinsend. „Es geht weiter.“.
Wir standen vor einem weißen Gebäude. „Kinderheim“ stand an einem Schild. Ich war erstaunt. Ich hatte mir Kinder in einem Heim immer ein bisschen verwahrlost vorgestellt, aber an Jack sah nichts arm aus. Außer, dass seine schwarzen Schuhe nicht die neusten waren und der Ausdruck in seinem Gesicht, der zwischendurch so traurig schien.
Ein hoher Zaun trennte die Kinder von der Außenwelt. Dass Bild verschwamm kurz und tauchte wieder auf. Diesmal befanden wir uns im Heim. Ein Junge saß alleine auf dem Rasen und starrte in den Himmel. Ich erkannte ihn. es war Jack mit 12 oder 13 Jahren.
„warst du immer alleine?“, wante ich mich an den Jack neben mir. Er nickte.
„außer wenn mich ein paar Katzen besuchten. Diese Tiere lieben mich einfach.“ Er lachte.
„Jack? Jack! Wo steckst du denn schon wieder?“, eine wuchtige, streng aussehende Frau kam um die Ecke und zog den Jungen grob am Arm hoch. „Jack“, schimpfte sie „du bist ein ungezogener Junge, der immer seinen Dickschädel durchsetzten muss! Du musst für das nächste viertel Jahr Küchendienst machen!“. Der jüngere Jack grinste frech
„nur weil ich anders bin?“. Da hatte er auch schon eine Ohrfeige bekommen und wurde durch die Tür nach drinnen geschliffen. Ich sah Jack verwirrt an. Er grinste. Es war das gleiche Grinsen wie von dem Kleinen.
„die Betreuerin hatte Angst vor mir.“ Als wäre damit alles geklärt verschwamm das Bild von neuem und ich sah einige andere Schule, einen Freund, er alleine, wieder Schule und dann…dann sah ich Violetta…sie war so schön wie sonst auch. Jack war zusammengesunken. Ich wusste nicht warum. Dann kam Violetta legte ihm die Hand auf die Schulter und sagte sanft:
„ich find gut, dass du nicht ausgerastet bist. Was ist denn los? Ist deine Mutter immer noch im Gefängnis?“ er stieß sie von sich. Er war fast so alt, wie der Jack neben mir.
„hör auf!“, schrie er sie an.
„hey!“, sie kniete sich hin. „ich weiß genau was in dir vorgeht.“ Er drehte sich von ihr weg. „gar nichts weißt du!“
„meinst du? Ich glaube zumindest, dass deine Mutter unschuldig ist.“ Er sah auf. Die kalten, blauen Augen des Mädchens musterten ihn neugierig und mit mitleidsvoll. Es wurde wieder grau und wieder hell. Der Mond schien hell und ich sah Jack und ein Mädchen. Ich konnte sie nicht ganz erkennen, doch was ich erkannte war, dass die zwei sich küssten.
Etwas versetze mir einen Stich. Das Bild war nur ganz kurz da gewesen, doch es hatte gereicht. Es entstand wieder ein Bild. Wieder Violetta, die auf einer Bank neben Jack saß. Kinder liefen um sie herum.
„bitte Jack. Du kannst es mir doch sagen.“ ihre Stimme klang ganz sanft, doch ich hörte auch den ungeduldigen Ton der in ihrer Stimme mitschwang. Jack saß mit gesenktem Kopf neben ihr. Seine Haare waren mittlerweile so lang, dass sie seine Augen verdeckten, wenn er sie nicht mit einer gewissen Kopfbewegung zur Seite wischte. „wir kennen uns doch schon so lange!“
„seit einem Jahr“, warf er ein. Sie schien etwas irritiert, hatte sich  aber sofort wieder gefasst. „ich meine, du kannst mir doch vertrauen! Du hast mir noch gar nichts von dir erzählt“
„weil ich es nicht will“, er klang abweisend. Dann sah er auf.
„ sonst muss ich mir eben eine Theorie dazu erstellen“, sie klang eingeschnappt. Er sagte nichts, doch seine Augen blitzen wütend. Ich hatte den Ausdruck schon einmal gesehen. Ich sah mich um. Jack neben mir wies nach rechts. Ich schaute in die gewiesene Richtung. Da saßen Ash und Li auf einer Bank und in der Mitte…ich. Sie redeten auf mich ein. Ich hatte meinen Kopf gehoben. In diesem Moment trafen sich Jacks und meinen Blick. Dann wurde es grau. Und dann schwarz. Verwirrt sah ich mich um. Ich war aufgewacht. Komisch. Jacks Erinnerungen schienen mir viel deutlicher und mit viel mehr Details…und wieder schlief ich ein. Diesmal war es um mich schwarz.
„Mia, komm mit! Bitte! Ich will dir etwas sagen, bevor du aufwachst. Komm schnell!“ 10, 11, 12 Schritte. Ich kannte die Stimme und vertraute ihr einfach. 14, 15… „komm mit Mia, bitte.“ 16. und ich fiel. Ich sah es nicht, doch spürte es. Schreiend wachte ich um drei Uhr wieder einmal auf.

„na? Geht doch!“
„du siehst schon viel besser aus Mia. Noch mal so viel schlafen und du bist wieder fitt.“ Ich nickte,
„dank euch“. Dann viel mir etwas ein „mist! In drei Tagen ist ja schon der Ball!“
„ach“, meinte Li mit einem Geheimnisvollen Lächeln „mach dir mal deswegen keine Sorgen“
„hä? Und warum?“. Auch Ash wollte nichts sagen.
„wir sagen dir es in der Pause“
„ich will es aber jetzt wissen!“. Die beiden anderen lachten nur.
Endlich war Pause. Ich war total aufgeregt. Was hatten die zwei wieder ausgeheckt?
Wir saßen mal wieder auf “unserer“ Bank“.
„also?“. Li lachte.
„schau mal wie wach Mia auf einmal ist!“
„los, erzähl schon! Was habt ihr zwei wieder geplant?“ ich hielt es kaum aus vor Spannung. „also“, begann Ashley „da du gestern so früh nach Hause gegangen bist, haben Li und ich uns zusammengerissen und…“
„und?“, fragte ich nach dem sie nicht weiter erzählte. Li brachte den Satz zu ende:
„und haben Mike gefragt, ob er mit dir zum Ball möchte. Es tät dir so leid, dass du ihn nicht selber fragen konntest aber es ging dir ja nicht gut.“. Sie grinsten mich breit an. Mir war der Mund aufgeklappt.
„und?“, hauchte ich, ich wusste nicht, ob ich die Antwort überhaupt wissen wollte.
„also, er hat ziemlich verdutzt geguckt“, erzählte Li und meinte dann weiter:
„dann hat er es sich überlegt und meinte, dass er das von letztens was da passiert ist nicht ganz…richtig fand.“
„also“, erzählte Ash weiter „meinte er, als Entschuldigung und weil er dich eigentlich auch ganz nett findet, hat er“, jetzt sagten sie es beide zusammen „Ja gesagt!“
Ich starrte die zwei mit offenem Mund an. Ich konnte es nicht fassen.
“er…er hat ja gesagt?!“
„wenn wir’s dir doch sagen!“
„freust du dich?“
„klar“. Natürlich, sicher. Das gleiche hätte ich zwar auch gesagt, wenn ich mich nicht freuen würde, um die zwei nicht zu verletzten.
„also. Gehen wir morgen Kleider kaufen?“
„klar!“ oh Gott. Ich in einem Kleid. Schreck lass nach. Wahrscheinlich auch noch mit Highheels.
„hey. Da kommt der eine Junge. Wie hieß er doch gleich?“  
Mein Kopf wirbelte herum. Ich sprang auf.
„Jack. Hi!“. Er schien überrascht dass ich mich so freute ihn zu  sehen, doch er lies sich nichts anmerken. In seinen leuchtend grünen Augen schimmerte etwas. Machte er sich über mich lustig? Ich konnte es mir nicht erklären.
„hi Mia. Schön dich zu sehen. Kannst ich mal kurz mit dir reden?“. Ich schaute ihn neugierig an.
„sicher“
„gut.“, er wand sich an Ash und Li, die uns erstaunt beobachteten. „darf ich Mia mal kurz entführen?“
„sicher“, antwortete Li perplex. Wir entfernten uns von dem Getümmel und standen dann unter einer großen Kastanie, waren sah ich ihn an. Er trug eine dunkle Jeans und ein schwarzes, schlichtes T-Shirt. Ich konnte ein Lederband um seinen Hals erkennen. Der Umriss des Anhängers war unter dem Stoff zu erkennen.
Er machte wieder diese kurze Bewegung, damit ihm die Haare nicht mehr in die Augen fielen, dann sah er mich an.
„wie geht’s dir?“. Ich war verwirrt und antwortete das gleiche wie immer wenn diese Frage kam:
„gut.“ Er lachte. Es klang ehrlich.
„komm schon! Ich meins ernst. Wie fühlst du dich gerade? Du warst in letzter zeit ziemlich müde, oder?“. Ich wunderte mich, dass er so etwas fragte.
„war es echt so schlimm?“ ein Grinsen.
„du bist fast im Stehen eingeschlafen. Woran liegt das?“
„ich…ich weiß es nicht. Ich schlaf im Moment ziemlich schlecht.“ Er nickte.
„und sonst? Wie fühlst du dich so?“. Ich sah ihn prüfend an. Er hielt meinem Blick stand. Er meinte es ernst und ehrlich.
„also“, antwortete ich auch ehrlich: „im Moment fühle ich mich sicher, aber auch verwirrt. Ich weiß gerade nicht wirklich, was ich denken soll.“
„so?“. Da lag etwas in seinem Blick was ich nirgends zuordnen konnte.
„und?“, fragte ich nun um von mir abzulenken. „wie geht’s dir so?“. er zuckte mit den Schultern, dann überlegte er.
„ich weiß es auch nicht wirklich. Glücklich, traurig, wütend, verzweifelt…es kommt alles so zusammen.“
„ah…okay“. Ich setzte mich auf eine Wurzel und schaute ihn an. Er zögerte kurz, dann setzte er sich vor mir auf den Boden.
„was willst du wissen?“. Ich blickte ihn fragend an, dann antwortete ich aus dem Bauch raus: „viel zu viel. Ich möchte ganz viel über dich wissen, über deine Vergangenheit, was du denkst, deine Familie…aber ich frag nichts. Du willst wahrscheinlich auch nicht darüber reden. Ich versteh das. Nur, wenn du über so was reden willst, kannst du mir ruhig alles erzählen. Ich meins ernst, so wie du das vorhin ernst meintest.“. er hatte die ganze Zeit über mit gehobenen Augenbrauen die Kiesel auf dem Boden betrachtet. Jetzt musste er grinsen. Nur kurz. Dann war er wieder ernst und nickte.
„danke.“, er sah mir nun in die Augen „ich weiß das zu schätzen“. Ich freute mich.      
„hast du noch Fragen an mich?“ er nickte wieder.
„was denkst du über deine Mutter?“ ich schluckte. Mir schoss eine Frage durch den Kopf: stimmt das, was ich geträumt hatte? Doch ich hütete mich zu fragen. Ich überlegte und antwortete einfach, was mir gerade einfiel:
„sie ist echt nett und ich hab sie lieb. Sie hat mit mir alles durch gemacht, egal in welcher Verfassung ich war. Sie macht eigentlich schon so oft Sorgen um mich, dass es schon fast nervig ist, doch so ist sie eben. Und ich liebe sie, so wie sie ist, auch wenn ich sie manchmal echt gegen die Wand klatschen könnte. Ich bin froh, dass ich sie hab.“ Er nickte zufrieden. „sonst noch was?“. Er überlegte.
„nein. Das war’s für heute.“ Dann fiel mir noch etwas ein:
„du, ich hab aber noch eine Frage“. Neugierig sah er mich an.
„schieß los.“ Ich dachte kurz nach, wie ich es sagen sollte, dann fragte ich vorsichtig, jede Mimik von ihm registrierend:
„du und Violette…also wenn ich fragen darf…seid ihr zusammen?“. Sein Gesicht bekam einen harten Ausdruck. „mist! Ich hab gewusst, das es die falsche Frage war!“. Er blickte auf. Er schien es lustig zu finden, wenn ich mich über mich selbst aufregte. Dann schüttelte er langsam, fast schon traurig den Kopf:
„das ist es nicht. Es ist eine gute Frage. Und ich bin froh, dass du sie mir nach der Frage von mir stellst, aber wenn du wusstest, dass es die “falsche“ Frage ist. Warum hast du sie dann gestellt?“. Nun zuckte ich mit den Schultern.
„aus Neugier? Antwortest du mir?“
„naja“, begann Jack. „ich denke schon, dass Violetta und ich zusammen sind. Ja, ich denke auf jeden Fall, irgendwie.“ Ich wusste nicht wieso, doch ich fühlte mich auf einmal so schwer, dann sprach er nach einer kurzen Pause weiter: „auch, wenn ich mir manchmal einfach nicht erklären kann, wieso…“ er hatte mehr zu sich selbst gesprochen, doch der Stein in mir war plötzlich gar nicht mehr so schwer. Eine Weile saßen wir uns einfach nur gegenüber und jeder hing seinen Gedanken nach. Dann stand Jack auf und half mir auch aufzustehen.
„deine Freundinnen machen sich sicher schon Sorgen, wo du bleibst.“
„och“, meinte ich „die werden es schon überstehen.“ Er lachte. Das Lachen, das ich so mochte. Plötzlich standen wir wieder Mitten im Getümmel. Er ging mit mir zu der Bank, auf der Ash und Li auf mich warteten.
„gesund und munter“ stellte Li fest.
„wir liefern immer erste Ware“. Meinte Jack mit einem schiefen Grinsen. Wir mussten lachen. „mach’s gut Mia. Wir sehen uns. Tschau ihr zwei“. Er winkte noch, drehte sich um und ging davon. Ich setzte mich zu meinen Freundinnen auf die Bank und schaute ihm nach. Da tauchte plötzlich Violetta auf und fing ihn ab. Ich sah ganz deutlich, wie sein Lächeln verschwand und einer harten Maske wich und wie sie ihn scheinbar mit Fragen bombardierte. „ährm“, Li räusperte sich geräuschvoll. Ich erstickte ihre Neugierde bereits im Keim.
„da läuft gar nichts. Wir haben einfach nur geredet.“
„oh. Gut. Ich wollt ja nur mal fragen.“
Wir gingen zurück ins Klassenzimmer. Kurz bevor wir da waren, nahm mich Ash zur Seite. Li bekam es gar nicht mit. Es war gerade eine große Papierschlacht im Gange. Da durfte sie nicht fehlen.
„Mia, sei bitte ehrlich. Haben Li und ich einen Fehler gemacht, als wir Mike gefragt haben?“ mist. Das sollte eigentlich nicht passieren, aber ich hätte damit rechnen müssen. Ash war schon immer sehr Feinfühlig gewesen. Doch ich war schon immer eine sehr gute Lügnerin und Schauspielerin gewesen. Ich setzte mein Strahlelächeln auf.
„nein! Natürlich nicht. Du weißt doch, dass ich mich das nie getraut hätte ihn zu fragen. Wirklich! Vielen dank. Weißt du, diese Schmetterlinge…die fliegen jedes Mal Loopings wenn ich daran denke, dass ich mit ihm zum Ball gehe“, log ich drauf los mit einem verträumten Ausdruck im Gesicht. Hatte sie es mir abgekauft? Sie musterte mich. Dann lächelte sich
„gut. Freut mich. Ich hab mir nur Sorgen gemacht“ und sie ging ins Klassenzimmer. Ich atmete langsam aus. Ich log nicht gerne. Vor allen nicht zu Freundinnen, doch das war besser, als sie zu enttäuschen, oder?
Doch was war es? ich konnte es mir nicht erklären, warum ich mich nicht freute. …
Der Tag schleppte sich dahin. Mum machte wieder Stress wegen den Hausarbeiten. Ich wollte schon was Heftiges erwidern, da viel mir das Gespräch mit Jack ein. Ich schwieg und machte meine Aufgaben.

16 Schritte, dachte ich noch. 16 Schritte, dann noch einen Schritt und ich fall…bis drei Uhr…
Da war ich auch schon eingeschlafen.
Es war hell. Hä? Konnte dass denn sein? Ich stand auf einer blühenden Wiese. Vor mir stand eine schöne Frau. Sie trug alte Klamotten und hatte Kinnlange, blonde Haare. Mehr konnte ich nicht erkennen, denn ein seltsamer Nebel umhüllte die Frau.
„Al`lyna tiò“.
Ich hatte sie scheinbar nicht richtig verstanden. „Al`lyna tiò“ hörte ich die helle Stimme. „merke dir diese Worte“. Sie sprach sie noch einmal und ich wieder holte sie bis ich sie ganz genau aussprechen konnte.
Es wurde dunkel. Ich sah nichts mehr. Die Wiese, genau so wie die Frau war verschwunden. „folg mir. Ich muss dir was sagen. Bitte!“. 12, 13, 14. „schnell. Bevor du aufwachst.“ 15, 16 „komm.“ Ich fiel. Fiel immer weiter und wachte auf. Schweiß lief mir den Rücken runter.
Drei Uhr. 

„Morgen Mia!“
„Morgen ihr zwei“
„na es wird ja langsam. Übermorgen noch mal richtig schlafen und du bist wieder fitt!“ ich nickte nur. Schule flog an mir vorbei. In einer Pause kam Mike zu mir und fragte, ob es noch in Ordnung sei, dass wir zusammen zum Ball gingen. Ich sagte ihm natürlich ja, in der nächsten Pause kam Jack und fragte, was ich heute so tat und wünschte uns drei viel Spaß.
Der Einkauf war lustig. Li hat sich ein dunkellilafarbiges Kleid ausgesucht. Mit tiefem Ausschnitt und knielang. Ash hatte ein Schwarzes, rückenfreies ausgesucht und ich mir ein Dunkelblaues, mit Spagettiträgern und Glitzersteinen. Dazu jeder noch Schuhe und Schmuck. Fertig. Der Ball konnte kommen.
Ich ließ mich in mein Bett fallen. Der Tag war ansträngend gewesen. Mein letzter Gedanke: 17 Schritte, Dunkelheit.

„Mia? Mia! Folg mir bitte! Ich muss dir was sagen!“ 12, 13, 14 „schnell, beovor du aufwachst.“ Diese Stimme. Ich kannte sie und ich vertraute ihr. 15, 16…und wieder fiel ich schreiend. Und schreiend wachte ich auf. ich konnte froh sein, dass unsere Wände dick waren. Um drei Uhr geweckt zu werden, weil die Tochter im Nebenzimmer wegen eines Alptraumes schrie stellte sie sich nicht gerade amüsant vor. 

„morgen Mia!“
„bist du auch so aufgeregt? Rick sagte er holt mich mit seiner 125 ab.“
„cool. Freu mich wirklich für dich. Ich bin auch schon gespannt.“
Unterricht schleppte sich dahin.
Dann…in der Pause…wie immer saßen wir au der Bank, draußen auf dem Pausenhof. Es tröpfelte, doch das störte uns nicht. Wir unterhielten uns gerade darüber, wie wir nach dem Ball am besten nach Hause kamen, als uns jemand sehr ärgerlich unterbrach. Violetta kam angerauscht. Die Wimperntusche verlief in ihrem Gesicht und zog dunkle Bahnen um ihre Augen und auf ihre Wangen. Ihre Augen blitzen kälter denn je.
„du Schlampe!“, sagte sie gerade so laut, dass ich es hören konnte. Ash wollte sich schon einmischen, doch ich hob die Hand und sie schloss wieder den Mund.
„bekomme ich dafür noch eine Erklärung?“, fragte ich sie ruhig.
„oh ja!“, zischte Violette „bekommst du!“ und sie spuckte mir ins Gesicht.
„danke“, meinte ich nur und wischte mir das Gesicht sauber. „das ist jetzt schon das zweite Mal diese Woche dass mich jemand anspuckt. Ich scheine wirklich ein beliebtes Ziel zu sein.“ Sie drehte sich um und rauschte davon. Kurz darauf kam Jack angerannt.
„Mia! Alles okay?“ er schien echt besorgt. „ich hab gesehen dass Violetta hier lang gerannt war.“
„was hasst du denn mit ihr gemacht, dass sie so ausgesprochen gut drauf war?“. Jack schaute auf seine Schuhe.
„ich hab Schluß gemacht. Vorhin. Ich hab ja nicht wissen können, dass sie es so schlecht versteht…“
„daher das blaue Auge?“, es war eigentlich schon fast lila, ein runder Halbkreis um Jacks linkes Auge. Er nickte. „und? Warum wenn man fragen darf?“, ich war ernsthaft neugierig. „darf man, darf man. Sie wollte über alles reden, worüber ich kein Wort verlieren wollte, war ständig eifersüchtig und so.“
„nun ja…okay.“ Er sah mir in die Augen
„ach da ist noch etwas…“
„ja?“ Dieses grün…
„gehst du schon mit jemand zum Ball?“ Ich schluckte schwer und nickte. Sein hoffnungsvolles Lächeln erstarb.
„mit Mike. Kommst du trotzdem?“, ich konnte nichts gegen den bittenden Ton in meiner Stimme tun.
„mal sehn…“, und weg war er. 

„komm schnell!“, 14, 15, 16
„bitte beeil dich!“
Ich fiel. Drei Uhr. „oh nein! jetzt bin ich beim Ball doch total müde!“, murmelte ich halblaut. Ich sank zurück in das Kissen. „so ein Mi…“, da waren mir die Augen auch schon wieder vor Müdigkeit zugefallen.

„Mist! Ich bin schon zu spät!“ draußen hupte es. Ich schnappte mir meine High Heels (ich übte schon seit Tagen in den Schuhen zu laufen), drückte Mom einen Kuss auf die Backe, sagte ein „Hab dich lieb“ und war draußen.
Die Fahrt zum Ball in Lilos Gesellschaft und ihrer Mutter am Steuer verlief lustig.
„viel Spaß ihr zwei!“
Und schon waren wir zwischen den Leuten. Wir suchten den Tisch an dem Lee, Ash, Mike und Rick bereits saßen.
„hi Leute!“
Wir saßen eine Weile da und redeten. Die Tanzfläche füllte sich langsam.
„Ash, willst du tanzen?“
„klar!“, wir schauten Rick und Ash eine Weile beim Tanzen zu.
„Mia?“, fragte Mike „sollen wir auch?“
„Disco Fox? Klar“
Das Tanzen machte Spaß. Wir wechselten uns auch alle mal ab. Am besten konnte Rick tanzen. Darin waren wir Mädels uns einig und Ash strahlte vor Glück. Gegen Abend (es war zwischen null und zwei Uhr) wurde die Musik langsamer. Steh Blues.
Ash, Rick, Li und Lee hatten sich schon längst irgendwo hin auf die Tanzfläche verdrückt. Ich spürte Mikes Blicke, der schräg neben mir saß, wich ihm aber aus. So nah wollte ich ihn nun doch nicht kommen.
„ich hol mir mal was zu trinken.“, ich stand auf, in der Hoffnung, mich verdrücken zu können. Fehlanzeige. Er war schon aufgesprungen.
„ich komm mit!“, wir schlängelten uns einen Weg durch die tanzende Menge zu den Getränken. Plötzlich schob sich eine Schar schnatternde Mädchen zwischen uns. Mike verlor meinen Blickkontakt und begann mich zu suchen. Ich ging einige Schritte rückwärts und dann an den Rand des Raumes. Hier war es leerer. „Mia? Mia! Endlich habe ich dich gefunden!“, erschrocken drehte ich mich um. doch da stand nicht Mike.
„Jack!“, ich fiel ihm stürmisch um den Hals.
„hey, hey! Ich freu mich auch dich zu sehen,“ er löste sich sanft aus der Umarmung. „komm mal bitte kurz mit.“, er nahm mich an die Hand und ich folgte ihm. Wir gingen durch eine Tür und standen in einem dunkeln Gang. Plötzlich hatte ich seine Hand nicht mehr in meiner.
„Jack?! Was soll das? Was ist los?“
„Mia. Ich bin hier. Bitte, folg mir.“
„ich kann dich nicht sehen.“
„ich weiß. Hier gibt es kein Licht. Folge einfach meiner Stimme. Bitte Mia.“
Ein Schritt. Ich machte noch einen und noch einen Schritt. Das waren drei. Ich zählte sie ganz automatisch.
„komm. Bitte Mia. Ich muss dir was sagen!“
6, 7, 8 Schritte. „was denn?“
„jetzt noch nicht. Gleich. Bitte Mia.“
13, 14, 15. Ich zögerte. „Mia? Mia, bitte. Es ist wichtig! Mia bitte. Vertrau mir!“ das tat ich doch immer. 16. Ich atmete tief durch. Ich schrie erschrocken auf. Kühle Luft umgab mich.
Erstaunt sah ich mich um. Es wuchs Gras, Bäume erhoben sich aus der Erde und eine Bank stand unter den weit reichenden Ästen.
„Jack?“
„ich bin hier Mia.“
Er nahm mich an die Hand und setzte sich auf die Bank. Ich setzte mich langsam neben ihn. mir war schwindelig. Ich bin nur durch einen Gang gegangen. Nur einen dunklen Gang.

„Mia. Ich möchte, dass du etwas weißt…“ ich wusste nicht warum, doch ich strich ihm die Haare zück und fuhr über sein Ohr. Es war rund. Auch wenn es leicht spitz zulief. Ich ließ meinen Kopf auf seine Brust sinken und lauschte seinem Herzschlag.
„Jack?“
„Mh?“
„was heißt Al`lyna tiò?“ Jack richtete sich auf. ich sah ihn an. seine Augen sprachen von Neugier, Fragen über Fragen, Trauer und…was noch?
„Al`lyna tiò?“, seine Lippen formten die fremden Worte, als hätten sie nie etwas anderes getan. Und mir kam seine Stimme samtweich vor, als er sie aussprach.
„ich habe diese Wörter lange nicht mehr gehört.“
„aber was bedeuten sie?“
„ich liebe dich.“
Das stand noch in seinen Augen. Jetzt erkannte ich es. Liebe
Langsam berührten sich unsere Lippen.
„Al`lyna tiò, Jack.“ Flüsterte ich lächelnd. Er strich mir durch die Haare.
„ich liebe dich auch Mia.“
Es war ein wunderschöner, doch kurzer Moment. Dann saßen wir ganz dicht nebeneinander.
„deine Mutter…“, fing ich leise an, während er meine Haare durch seine Finger gleiten ließ. „sie war unschuldig, nicht?“. Er nickte. „erzählst du es mir?“ er überlegte kurz. Dann sagte er: „ich habe die Geschichte nie jemanden erzählt, und vielleicht glaubst du sie mir nicht…“
Ich werde sie dir glauben, wie ich dir glaubte, dass ich dir vertrauen kann.“
Er blickte ihr liebevoll und dankbar in die Augen.
„also gut. Meine Mutter….sie ist eine Elfin…“, er wartete, als erwartete Protest, oder einen ungläubigen Blick von mir, doch ich sah ihn nur regungslos an, also erzählte er weiter: „doch eines Tages fand sie ein Tor in die Menschenwelt. Solche Tore gibt es viele…dort traf sie meinen Vater…die zwei verliebten sich.“, er unterbrach sich kurz und ließ weiterhin eine Haarsträhne von mir sanft durch seine Finger gleiten. „doch bei den Elfen war es verboten mit Menschen zusammen zu leben. doch meine Mutter liebte ihn nun mal. Sie wurde schwanger. Doch als er erfuhr, wer sie war, verließ er sie. sie wurde von den Elfen verbannt und zog mich alleine groß. Lylaly’ Caluy ist ihr richtiger Name. Zwischendurch kamen immer wieder Elfen durch die Tore, um Menschen um zu bringen, die von der Existenz der Elfen erfahren hatten. dann wurde meine Mutter entdeckt. Ihr fehlte die Heimat. Also führte sie für sich selbst die Gebräuche durch. Zum Beispiel das Mondlicht. Bei Vollmond werden Blüten mit dem Wind fort getragen. Dann wurde sie vor das Gericht gezerrt. Sie sagte, dass sie die Morde begann, um die Schuld zu begleichen…in 14 Jahren kommt sie frei…“
„danke, dass du es mir erzählt hast.“ Wieder küssten wir uns. Dann begann Jack leise ein Lied zu singen. Ich erkannte es sofort wieder. Es war das Wiegenlied. In seinen Armen schlief ich ein. und das erste Mal seit einer Woche ohne Alptraum.

 

 

 

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