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du weißt nicht wie es ist...mein Leben
also...die geschichte ist für nii-san, mama, michel, patrick, papa, alex, dennis (durch dich hab ich mein lachen wieder gefunden. danke man!), luna (durch dich habe ich mich entlich doch dazu gebracht die geschichte zu schreiben), meine drei besten freundinen annika, miri tamtam. sowie für roth, mein bester kumpel. für oma und opa köln (einfach weil sie immer alle geschichten von mir lesen) und oma und opa opladen (weil ich immer zu ihnen kann, und mir der aufenthalt da echt gut tat)
danke für alles!!!
(PS: das ist keine wahre geschcihte. vll teilweise. aber mir ist noch nie passiert dass ich jemand wegen som spruch direkt so angemacht hab xD )
Du weißt nicht wie es ist…mein Leben
Mit todunglücklicher Miene saß das Mädchen in dem Klassenzimmer und seufzte schwer. Ich kam gerade in den Raum, als sie sagte: „ich wünschte ich wäre tot…“ bevor ich überhaupt wusste, was ich tat hatte ich sie am Kragen gepackt, die Faust bereits zum Zuschlagen erhoben. Vollkommen überrascht und erschrocken blickte sie mich an. Langsam, fast in Zeitlupentempo, ließ ich die Faust sinken und ließ sie los. Meine geballten Hände zitterten vor Wut die plötzlich über mich gekommen war. „was ist denn bei dir jetzt kaputt gegangen?“, fragte sie mich in einem Tonfall, der nur noch klarer machte, für wie viel besser sie sich hielt. „wenn ich dein Gerede vorhin richtig aufgenommen habe“, begann ich deutlich- bei jedem Wort musste ich mich konzentrieren, dass meine Stimme nicht zitterte. „hat dich dein Freund nach vier Monaten verlassen.“ „hast du es also auch gehört“, sie musterte mich kalt. Und ich zuckte mit den Schultern. „war ja nicht zu überhören, wie dramatisch es angeblich gewesen war“. Ihre Blicke schienen mich töten zu können. Sie reckte das Kinn vor. „was willst du?“ „dir klar machen, dass du dein Leben nicht einfach so weg werfen kannst.“ Sie lachte gekünstelt. „was weißt du denn schon davon? Du hast ja keine Ahnung wie es ist, wenn man von seiner großen Liebe verlassen wird!“. Nun lachte ich. Und es war schon fast ein echtes Lachen. „deine große Liebe? Mann, du bist gerade erst sechzehn geworden! Aber es stimmt, ich hab keine Ahnung wie es ist. Dennoch sage ich dir, dass die Zeit, die du jetzt durchstehen musst nicht so hart ist, dass du dein Leben einfach beendet solltest.“ Ich konnte noch nicht einmal sagen, warum ich mich plötzlich mit ihr stritt. Und warum ich mich so aufregte. Mir war klar, dass sie es nur so gesagt hatte. Sie würde sich niemals umbringen. Nicht nur, weil es ihr eigentlich gar nichts ausmachte, dass er Schluß gemacht hatte, sondern auch, weil so wohl genau wusste, dass es nicht so leicht war- wie man es sagt- sich das Leben zu nehmen. Sie blicke mich nur kalt an und wiederholte: „du hast ja keine Ahnung, was für ein Schmerz das ist. Wie es ist, wenn man nicht mehr leben will.“ Nun lachte ich wirklich. Vollkommen perplex sah sie mich an. „du sagst ich habe keine Ahnung?“, mein Lachen erstarb so plötzlich, wie es gekommen war. Ein Kreis hatte sich um das blonde Mädchen und mich gebildet. Gespannt verfolgten die Schüler unseren Streit. „ich weiß nicht wie es ist? Nein, ich weiß nicht wie es ist. Aber glaub mir, es gibt Schlimmeres.“ „was denn bitte?“, ihre Stimme sollte fest und abfällig klingen, doch sie klang nervös. „du weißt nicht wie es ist. Du weißt nicht wie es ist, wenn man von seiner Heimat weg zieht. Du weißt nicht wie es ist, wenn man sich nie wirklich in dem neuen Ort wohl fühlt. Du weißt nicht wie es ist, wenn die Eltern, die zwanzig Jahre lang verheiratet gewesen waren, sich schon fast gegenseitig vernichten. Du weißt nicht wie es ist, wenn man dass Gefühl hat von niemanden angesehen zu werden. Du weißt nicht wie es ist, wenn man fast jeden Tag etwas im Haushalt hilft und es dennoch nie wirklich angesehen wird. Du weißt nicht wie es ist, wenn man durch vollkommene Kleinigkeiten aus der Bahn geworfen wird. Du weißt nicht wie es ist, wenn der Körper anfängt mit den Problemen nicht mehr klar zu kommen. Du weißt nicht wie es ist, wenn man durch diese Probleme kein Sport mehr machen kann. Sport, der ein Teil deines Lebens ist. Du weißt nicht wie es ist, wenn man immer wiederkehrende Schmerzen hat, aber sich nichts anmerken lässt, aus Angst, dass das Schreiben einem Verboten wird. Das Schreiben, dass einem so wichtig ist. Du weißt nicht wie es ist, wenn man jahrelang Fragen mit sich herumträgt. Und wenn man sie endlich fragt keine Antwort bekommt. Du weißt nicht wie es ist, wenn man Angst vor dem Einschlafen hat. Angst, vor den Träumen die kommen, die Bilder die erscheinen, die Gedanken die dich heimsuchen. Du weißt nicht wie es ist, wenn man beginnt sich in seinen Träumen zu vergessen. Du weißt nicht wie es ist, wenn man diese Träume, in denen man sich immer versteckt hat, plötzlich nicht mehr träumen kann, weil man entweder tausende Gedanken gleichzeitig hat, oder keinen einzelnen. Du weißt nicht wie es ist, wenn du beginnst zu schweigen. Mit niemanden mehr zu reden, obwohl du dich genau danach sehnst. Du weißt nicht wie es ist, wenn man von seinem großen Bruder jedes Mal wenn man ihn sieht beleidigt wird. Obwohl man sich nichts mehr wünscht einmal nur von ihm in den Arm genommen zu werden. Einmal gesagt kriegen: das hast du gut gemacht. Einmal nur von ihm angesehen zu werden. Du weißt nicht wie es ist, wenn man einschläft und nie wieder aufwachen will.“, sie war vor mir zurück gewichen. Es sah fast aus, als hätte sie Angst vor mir. Doch ich redete weiter. „du weißt nicht wie es ist, wenn man genau weiß, da sind Probleme in dir, aber du weißt nicht, was das für Probleme sind. Du weißt nicht wie es ist, wenn man dass Gefühl hat, dass man nicht mehr richtig lachen kann. Du weißt nicht wie es ist, wenn eine Klassenkameradin stirbt. Du weißt nicht wie es ist, wenn man denkt man lebt ein wunderschönes Leben und plötzlich wachst du auf. Du weißt nicht wie es ist, wenn man in ein völlig neues Leben geschmissen wird. Und es eigentlich einfach akzeptieren muss. Du weißt nicht wie es ist, wenn du deine Wut nicht beherrschen kannst. Wenn du denkst, dass du es nicht würdig bist diese Sportart zu lernen, die doch ein Teil deines Lebens ist. Du weißt nicht wie es ist, wenn du plötzlich das wahre Gesicht einer Person kennen lernst. Du weißt nicht, dass es sich wie ein Schlag ins Gesicht anfühlt. Du weißt nicht wie es ist, wenn man durch seine eigenen Tränen wach wird, weil man so verzweifelt ist. Du weißt nicht wie es ist, wenn man das Gefühl hat, von innen zu verrotten. Und dennoch von manchen Menschen nicht ernst genommen wirst.“
Sie blickte mich mit großen Augen an. Sagte nichts.
Meine Stimme war immer leiser geworden. Nun sagte ich fast flüsternd: „du weißt nicht wie es ist. Und dennoch stehe ich hier. Und lebe. Genieße das Leben.“ Ich blickte sie fest an. „bereust du etwas in deinem Leben? Irgendwas?“ „j-ja“, stotterte sie. dann schluckte sie und sagte entschlossener: „natürlich. Wer tut das nicht?“ langsam schüttelte ich den Kopf. „ich bereue nichts in meinem Leben.“ sie blickte mich ungläubig an. „ich bereue keine Erfahrungen, keine Gespräche, keine getauschten Blicke. Denn auch wenn mein Leben mich oft genug in den Wahnsinn treibt. Genieße ich es so gut ich kann. Und das könnte ich nicht, wenn mir nicht so viel Schlechtes passiert wäre. Ich habe Dinge erlebt, Sachen gesehen und Schmerzen gefühlt, die du dir vielleicht noch nicht mal vorstellen kannst. Doch glaub mir, ich würde nicht durch den Regen laufen und es auch noch genießen, wenn ich nicht gelernt hätte, es zu schätzen. Ich würde mich nicht an einem Schmetterling erfreuen, gerne Vögel beobachten oder anderen beim Lachen zuhören. Dank dem allen, was passiert ist, bin ich die geworden, die ich bin. Und wenn ich nicht gerade einfach nur schlafen will, bis sich alle Probleme von selbst gelöst haben, dann bin ich froh darüber die zu sein, die ich bin.“ Sie blickte mich immer noch an, als wäre ich aus dem nächsten Erdloch gekrabbelt. „wie kannst du das sagen, wenn dir wirklich so viel passiert ist?“ ich lächelte schwach. „es gibt immer noch genug Leute denen es schlechter geht als mir. Und ich habe gelernt das Leben zu genießen, mich an den kleinen Dingen des Lebens zu erfreuen. Außerdem, habe ich aus den Dingen die mir passiert sind gelernt. Die Vergangenheit ist da um aus ihr zu lernen. Nur dadurch, dass ich zuerst niemanden hatte, weiß ich, wie gut es tun kann einfach jemanden an der Seite zu haben. Nur, weil ich weiß wie es ist, wenn man sich dazu zwingen muss zu lachen, weiß ich, wie schön es ist einfach frei zu lachen. Nur weil in der Liebe bei mir nie viel passiert ist, weiß ich, wie gefühlvoll eine Beziehung sein kann. Nur weil ich einmal alles verloren habe, weiß ich, wie viel ich nun besitze. Wir haben von ganz unten angefangen. Und sind so weit gekommen. Ich habe gelernt zu verzichten. Danke zu sagen. Und habe zu schätzen gelernt. Nur durch dass was passiert ist, habe ich gelernt, dass man jemanden nicht unbedingt wahnsinnig mögen muss um mit ihm klar zu kommen. Er aber trotzdem so gut er kann für dich da ist. Ich weiß wie es ist, wenn du das Gefühl hast, wenn dir der Boden unter den Füßen weggezogen wird. Das Schild, die Mauer, die du dir so mühevoll aufgebaut hast durch eine kleine Berührung um dich herum zerspringt. Dadurch habe ich gelernt das Leben zu genießen. Egal ob den Geruch vom Regen im Sommer, meine Freunde, die mit mir alles durchstehen, glitzernder Schnee der unberührt vor einem liegt, ein Schmetterling der sanft an dir vorüber schwebt, eine fantastische Idee die dir einfach aus dem nichts einfällt. Ich freue mich über Gesundheit. Über den Sternenhimmel, über die Wiesenblumen und das sanfte rot dass sich in den Wolken von der untergehenden Sonne widerspiegelt. Weil ich weiß, wie es ist wenn du das Gefühl hast, dass niemand dich versteht, bin ich unendlich dankbar dafür, dass mein Bruder mich meistens versteht, ohne dass ich etwas sagen muss. Ich bin dankbar für jedes Lachen, dass ich hören kann.
Und du?“, ich blickte ihr direkt in die Augen. „ich genieße mein Leben so weit es geht in vollen Zügen. Kannst du das auch von dir sagen? Und…könntest du dich wirklich einfach so umbringen? Einfach alles hinter dir lassen? Meinst du nicht, dass du es im Leben einmal zu was bringen wirst? Einen kennen lernst, der dich zu schätzen weiß? Kannst du deine Freunde einfach zurück lassen? Wissend, dass sie sich die Seele aus dem Leib weinen werden und deine Familie wohl nie wieder normal leben kann, während deine Brüder und Schwestern in Drogen untergehen. Könntest du das?“ „das ist doch alles-“ „Schwachsinn? Nur Gedanken von mir? Natürlich. Aber ich habe es schon erlebt. Ich war dabei. Es schmerzt immer noch Teile der Familie zu sehen. Bei jedem Friedhof muss ich an sie denken. Ich frage dich noch mal. Könntest du es?“ sie antwortete nicht sondern blickte auf den Boden. Ich war immer noch nicht fertig. „du siehst. Es kann verdammt viel Schlechtes passieren. Doch das ist lange noch kein Grund aufzugeben. Weg zu laufen. Ob mit Drogen, sich selbst vergessen, oder den Tod. Es gibt immer-“ ich blickte ihr fest in die Augen „immer etwas, wofür sich dass Leben lohnt!“ kleinlaut fragte sie mich nun: „und was ist deiner Meinung nach der Sinn des Lebens, mh?“ ich musste nicht lange für eine Antwort überlegen. Ich hatte mir schon oft Gedanken darüber gemacht. „ich denke, der Sinn des Lebens ist es, zu lernen, sich an den kleinen Dingen des Lebens zu freuen und sie wichtiger schätzen zu lernen, als all die schlechten Dinge. Aber vielleicht ist der Sinn des Lebens auch einfach, dem Leben einen Sinn zu geben.“ Sie blickte weiter auf den Boden. Sie hatte alles von ihrer überaus selbstsicheren Art verloren und wirkte nun eher verletzlich. Ich wartete kurz um meine Worte wirken zu lassen. Dann sagte ich: „und nun seh mir in die Augen und sage noch mal, dass du dein Leben einfach so weg schmeißen willst und ich nicht weiß wie es ist!“, ich hatte leise gesprochen. Dennoch so deutlich, dass sie es gut hören konnte. Sie blickte mich nur an. Sagte jedoch nichts. Und ich sah in ihren Augen, dass sie ihr Leben neu leben würde.
jo! hier waren heut scho 26 Besucher (27 Hits) (körperlich, oder geistig ^^ )anwesent
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